Verschiedene Typen von FGM

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Aufklärungsveranstaltung zu FGM

Die Genitalverstümmelung wurde von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) in verschiedene gesundheitsschädigende Typen unterteilt.

Beschreibung der Typen einblenden

Typ I: teilweise oder vollständige Entfernung des äußerlich sichtbaren Teils der Klitoris (Klitoridektomie) und/oder der Klitorisvorhaut (Klitorisvorhautreduktion).

Type Ia: Entfernung der Klitorisvorhaut
Type Ib: Entfernung der Klitorisvorhaut und der Klitoris

Typ II: teilweise oder vollständige Entfernung des äußerlich sichtbaren Teils der Klitoris und der inneren Schamlippen mit oder ohne Beschneidung der äußeren Schamlippen (Exzision).

Type IIa: Entfernung der kleinen Schamlippen
Type IIb: Entfernung der kleinen Schamlippen und ganze oder teilweise Entfernung der Klitoris
Type IIc: Entfernung der kleinen und großen Schamlippen und ganze oder teilweise Entfernung der Klitoris

Typ III (auch Infibulation): Verengung der Vaginalöffnung mit Bildung eines deckenden Verschlusses, indem die inneren und/oder die äußeren Schamlippen aufgeschnitten und zusammengefügt werden, mit oder ohne Entfernung des äußerlich sichtbaren Teils der Klitoris.

Type IIIa: Abdeckung durch Aufschneiden und Zusammenfügung der kleinen Schamlippen
Type IIIb: Abdeckung durch Aufschneiden und Zusammenfügung der großen Schamlippen

Typ IV: In dieser Kategorie werden alle Praktiken erfasst, die sich nicht einer der anderen drei Kategorien zuordnen lassen. Die WHO nennt beispielhaft das Einstechen, Durchbohren (Piercing), Einschneiden (Introzision), Abschaben sowie die Kauterisation von Genitalgewebe, das Ausbrennen der Klitoris oder das Einführen ätzender Substanzen in die Vagina.

Einige Begründungen

für die Durchführung von FGM

Reinigung durch FGM

Den Sexualtrieb des Mädchens einschränken, da es seine Sexualität nicht beherrschen könne

Die Treue zum Ehemann gewährleisten

Der Mann könne sich sicher sein, dass er der leibliche Vater der ehelichen Kinder ist

Die Angst des Mannes vor der Sexualität der Frau

Reinigung durch FGM

Eine Begründung, weshalb FGM (pharaonische Genitalverstümmelung) gemacht wird, ist:

Dadurch werde die Frau rein. Die Erfahrung der leidtragenden Mädchen und Frauen und die ärztliche Wissenschaft bestätigen genau das Gegenteil: Die Frau wird mehr und mehr verschmutzt: Innerlich und auch äußerlich.

Unsere Körperöffnungen - Augen, Ohren, Nase, Mund, After und Genitale - haben u.a. die Aufgabe, den Körper zu reinigen. Durch alle Öffnungen kommen Absonderungen, Stoffe, die der Körper nicht braucht und die er dadurch los wird.

Das Genitale ist für beide Geschlechter für das Ausleiten des Urins wichtig. Für das weibliche Genitale auch für das Abführen von Blut und anderen Körpersäften. Können diese nicht abfließen oder nicht vollständig abfließen, dann wird der Körper innerlich verschmutzt, was zu Entzündungen führt.

Eiman Okroi

Weibliche Genitalverstümmelung im Sudan - Female genital mutilation.

Akademos-Wissenschaftsverlag,

Hamburg 2001.

Medizinisch wurde festgestellt, dass die Narbenbildung ein Ort ist, wo sich viele Bakterien ansammeln, die durch das Waschen mit Wasser nicht entfernt werden können. Daher haben viele Frauen ständig Entzündungen, die auch den Ehepartner beeinträchigen.

Schlimmere Auswirkungen haben Inkontinenz und Fisteln. Wegen des unangenehmen Geruchs müssen die Frauen die Familie verlassen.

Durch die pharaonische Genitalverstümmelung wird der Körper der Frau schwer und nachhaltig, weil irreversibel, beschädigt, was im Islam verboten ist und was eine Missachtung der Menschenrechte darstellt.

Der Sexualtrieb des Mädchens solle eingeschränkt werden, da es seine Sexualität nicht beherrschen könne.

Dies wird immer öfter als Begründung genannt.

„Das Mädchen würde später wahllos mit jedem Mann von der Straße Sex haben, wenn es nicht genitalverstümmelt ist. Ihr Sexualtrieb wäre zu stark“, meinen vor allem die Großmütter und Tanten und auch viele Väter (vgl.: Aus Gesprächen mit Männern)